Wir schreiben den 10. Juni 2018, ein Nationalfeiertag, der Nationalfeiertag für Portugal und sein Volk und zum Gedenken an Luis de Camões.
Doch wie ist dieser Tag entstanden und wer ist Luis de Camões?
Dia de Portugal:
Der Tag heißt im ganzen Dia de Portugal, de Camões e das Comunidades Portuguesas - Tag von Portugal, von Camões und der portugiesischen Gemeinde. Mit letzterem sind alle Kinder aus Luisitania gemeint, also Portugiesen weltweit. Der Begriff Luisitania ist der römische Name Portugals.
Verzeichnet wurde der Tag im Jahre 1910, nachdem die erste portugiesische Republik ausgerufen wurde. Feiertage wurden neu geordnet und in Lisboa erwählt man den 10. Juni als Feiertag zum Gedenken an Camões.
Während der Estado Novo erwählte António de Oliveira Salazar (1932-68 Ministerpräsiden) den 10. Juni zum Nationalfeiertag zu Ehren der Gefallenen in den Kolonialkriegen. Der Tag wurde „Tag von Camões, Portugal und der portugiesischen Rasse“ genannt. Nach der Nelkenrevolution wurde dieser Name aber auf den heutigen abgeändert.
Heute feiern alle Portugiesen diesen Tag. In Portugal selbst wird jedes Jahr eine Stadt erwählt, in welcher die Feierlichkeiten, Rede des Präsidenten und Prozessionen, stattfinden.
Luis de Camões:
Luis Vaz de Camões war ein Dichter aus dem 16. Jahrhundert. Über sein Leben ist nichts Genaues, doch sicherlich kennen Sie sein wichtigstes Epos, das Os Lusíadas. Darin beschreibt er in dichterischer Form die Errungenschaften Portugals im 16. Jahrhundert in Anlehnung an mythologische Charaktere. Sein Epos ist äußerst patriotisch, was eines der Gründe für seine Beliebtheit im Volk ist. Doch wichtiger ist die großartige Kunst, mit der er die Lusiadas schrieb. Sie zählt zu den wichtigsten, portugiesischen Werken der Literatur.
Wissenschaftler haben es sich zur Aufgabe gemacht, Daten über Camões zu sammeln und verfassten eine Biographie. In dieser geht man davon aus, dass Luis de Camões um 1524/25 in Coimbra oder Lisboa geboren ist und am 10. Juni 1579/80 verstarb. Im jungen erwachsenen Alter studierte er wohl in Coimbra und trat später der Armee bei. Sein Leben und seine Werke wurden von Größen wie Johann Gottfried Herder, Voltaire, Georg Friedrich Hegel aufgenommen und dichterisch verarbeitet. Friedrich Ernst Peters schrieb einst sogar drei Gedichte zu Camões Leben, welche er unter dem Gesamttitel Camões vereinte.